200 Jahre EKIBA bringen zum Singen! Hier das Festlied von mir und Detlev Helmer

16.05.2021

Vereint im Glauben, befreundet mit allen
Christen und Christinnen (1). Gott mag‘s gefallen!
Was die Mütter und Väter uns übergeben,
wird Zeichen des Aufbruchs, Kirche neu zu leben.

Vereint im Glauben, nicht durch Lehre getrennt (2) -
weil in neuem Geist das Licht der Wahrheit brennt           -,
wagt die Synode im Entscheiden und Schweigen (3)
der Welt ihren Willen zur Einheit zu zeigen.

Vereint im Glauben an den Tisch geladen,
sind Brot und Wein Zeichen der Hoffnungstaten (4)
des einen, der will, dass wir fürsorglich handeln
und die Schöpfung in Gottes Garten verwandeln.

Vereint im Glauben seit zweihundert Jahren,
als Menschen mutig im Aufbrechen waren,
sind wir, die wir vielstimmig Kirche gestalten
noch immer im Glauben gestärkt und gehalten.

Vereint im Glauben zum Feiern geladen
sind wir mit Lust evangelisch in Baden,
wollen Kirche im Geist der Ökumene sein.
Christi Liebe drängt uns (5) und lädt zur Einheit ein.

Text: Traugott Schächtele
Melodie: Detlev Helmer

(1) Nimmt das Zitat aus der Unionsurkunde in § 10 auf: Solcherweise einig in sich und mit allen Christen in der Welt befreundet, erfreut sich die evangelisch-protestantische Kirche im Großherzogtum Baden der Glaubens- und Gewissensfreiheit, nach welcher die großen Vorfahren strebten und worin sie sich entzweiten.

(2) In die Unionsurkunde wurde eine Art Minikatechismus eingefügt, der die strittigen Lehrfragen in §5b in 8 Fragen und Antworten klärt. Die Einleitung dazu lautet: Indem sich in den übrigen Punkten der Lehre der evangelisch-lutherischen und evangelisch-refomierten Kirche kein trennender Unterschied findet, so vereinigte sich die Generalsynode in der Lehre von dem heiligen Abendmahl in folgenden dem Lehrbuch der vereinigten evangelisch-protestantischen Kirche einzuschaltenden Sätzen, ohne jedoch damit in Hinsicht der besonderen Vorstellungen darin die Gewissen binden zu wollen. – Und am Schluss heißt es: Das oben erwähnte in vollständiger Ausarbeitung der Glaubenslehren vorgelegte und von der dazu niedergesetzten Kommission begutachtete gemeinschaftliche Lehrbuch soll noch nach der von derselben gegebenen Anleitung binnen Jahresfrist vollendet, überarbeitet, von der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg revidiert und zum Spätjahr des Jahres 1822 von der evangelischen Ministerialsektion zum allgemeinen Gebrauch in Kirchen und Schulen, beim Konfirmandenunterricht und den Sonntagskatechisationen für so lange eingeführt werden.

(3) Über den Vorschlag des Gesamtdokuments, der der Generalsynode am 2. Juli 1821 vorgelegt wurde, wurde nicht abgestimmt, man hielt das nicht für die angemessene Form. Stattdessen bat der Vorsitzende, Bedenken zu äußern, daraufhin gab es keine Wortmeldungen, nur einige Minuten Schweigen. Diese wertete der Vorsitzende als Zustimmung. Es gab dazu keinen Widerspruch.

(4) Hauptstreitpunkt war die Abendmahlsfrage! Dazu heißt es in den zentralen Fragen:

Frage 4 : Was empfangen wir in dem heiligen Abendmahle?

Antw. Mit Brot und Wein empfangen wir den Leib und das Blut Christi zur Vereinigung mit ihm unserm Herrn und Heiland nach 1. Kor. 10, V. 16. » 12 Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft usw.

Frage 5:  Welches sind also bei dem Abendmahl des Herrn die sichtbaren Zeichen?

Antw. Brot und Wein, welche auch in dem Genusse desselben Brot und Wein bleiben.

Frage : Welches sind die unsichtbaren Gnaden und Güter im heiligen Abendmahle?

Antw. Alles, was uns Jesus Christus durch sein Leben, Leiden und Sterben erworben hat, nämlich Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit.

(5) Die 2022 in Karlsruhe stattfindende Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen hat als Motto: Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt. Dieses Motto leitet sich ab von 2. Korinther 5,14: Die Liebe Christi drängt uns …

https://www.youtube.com/watch?v=Voi3SWcx3QQ

Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.