Sommerliches Abendlied (Melodie EG 501: Wie lieblich ist der Maien)

01.07.2023

Strophen am Beginn des Gottesdienstes

Der Sommer steht in Blüte,
hoch geht der Sonne Lauf.
Der Mensch sehn sich nach Güte,
nimmt gern die Wohltat auf,
die seinen Sinn erheitert
und nährt der Seele Kraft.
Nicht gilt mehr, was gescheitert,
sondern was Zukunft schafft.

Zum Abend sich jetzt neiget
der Tag, wird frisch und klar.
Und endlich sich jetzt zeiget,
was noch verborgen war,
als sich der Sonne Strahlen
in unsre Haut gebrannt.
Und milde Farben malen
des Tages Nachtgewand.

Was bleibt, gewährt der Segen.
Er gibt dem Tag Gewicht
und will auf ihn jetzt legen
das immerwährend Licht,
das uns noch Richtung zeiget,
wenn Irre uns sonst droht.
Vor ihm sich dankbar neiget
das himmlisch‘ Abendrot.

Strophen am Ende des Gottesdienstes

Was von den Tages Pflichten
bis jetzt noch aufgespart,
woll’n fröhlich wir verrichten,
bis dann am Ende ward
ein Tag aus allem Sorgen
dem Planen und dem Tun
eh‘ bis zum neuen Morgen
die Schaffenskräfte ruhn.

Der Glaube uns verbündet,
setzt Grenzen außer Kraft.
Voll Hoffnung man jetzt kündet
was Mut zur Zukunft schafft.
Ich wag‘ die neuen Wege,
betrete weiten Raum,
eh ich zur Ruh mich lege.
Der Tag birgt sich im Traum.

Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.