Heimat,Ersatz-Heimat, fremde Heimat

01.01.2001
Wer zur Kirche kommt, kommt nach Hause! In diesen Tagen gilt, ja muss es gelten für viele Tausende, für all diejenigen, denen man ihre Heimat genommen hat. Die ihre Heimat fürs erste verloren haben. Durch Krieg und Gewalt. Durch weggebrochene Perspektiven, wie das Leben weitergehen könnte. Wie Leben den Namen Leben überhaupt noch verdient.

Heimat, das kann auch geliehene Heimat sein. Ersatz-Heimat. Heimat in der Fremde. Heimat, die vorübergehend Schutz gewährt. Ein Dach über dem Kopf. Heimat auf Zeit. Und niemand weiß, für wie lange. Sichere Heimat, wenn man der Verfolgung und den Schleppern erst einmal entronnen ist. Neue Heimat sicher für all die vielen, die die alte nach wie vor in ihrem Herzen tragen.

Kein Mensch gibt seine Heimat freiwillig auf. Aber Leben, das ist manchmal auch ein Aneinander-Reihen verschiedener Heimaten. Unterschiedlicher Heimaten. Ein sich unfreiwillig Niederlassen in fremder Heimat.

„Das Licht leuchtet allen, die im Hause sind.“ So haben wir’s in der Lesung gehört. Es gibt kein Licht, das nur uns selber leuchtet. Und das um die anderen einen Bogen macht. Das Licht der Guten Nachricht Gottes schon gar nicht.



Die ganze Predigt finden Sie hier
Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.