Predigt über Genesis 3,22-24
gehalten im Gottesdienst der ESG
am Sonntag, den 20. Januar 2002
in der Christuskirche in Freiburg
„Auch jenseits von Eden blüht der Baum der Erkenntnis“
20.01.2002
Wer einen Mord begehen will, muss auf drei Dinge achten. Er muss sich – erstens - seines Opfers ganz sicher sein und jede Verwechslung aus-schließen. Er muss sich – zweitens - entscheiden, auf welche Weise er seinen Plan in die Tat umsetzt. Und er muss sich – drittens - Klarheit darüber verschaffen, welche Folgen sein Vorhaben möglicherweise für ihn und andere haben kann.
Ich habe heute Abend vor, ein Attentat zu begehen. Ein längst überfälliges zumal. Und es wird nicht gehen, ohne dass wir uns ale gemeinsam eine große Anstren-gung zumuten. Uns gemeinsam wagen. Dabei ist für mich ein Attentat nichts an-deres als ein Mord – normalerweise - in politischer, heute Abend eher in theologi-scher Absicht. Ein Attentat an einem Opfer, das viele gar nicht mehr so recht am Leben wähnen. Ein Opfer, das aber nach wie vor noch sein zersetzendes Unwesen treibt. Unzählige Menschen hat es auf seinem Gewissen. Und dies über mehr als eineinhalb Jahrtausende. Mit den Mitteln des Tyrannen hat es alle, die anders dachten, verunglimpft und sich selber absolut gesetzt. Es hat sich feiern lassen im Gewand des Lebensretters und trug doch selber den Dolch im Gewande.
Viele haben sich an ihm gerieben. Schon manche haben sich ihm mutig entgegen-gestellt. Höchste Zeit, dem Opfer meines Attentats den Kampf anzusagen. Aller-höchste Zeit, uns freizumachen von seiner lähmenden, menschen- und schöp-fungsverachtenden Macht. Vielleicht ist heute der Tag gekommen. Vielleicht kön-nen wir heute Abend diesen Schritt endlich erfolgreich wagen.
Gott brauchen wir die Schuld für den gegenwärtigen Zustand gar nicht erst in die Schuhe zu schieben. Es waren Menschen, die dem Opfer unseres Plans Raum zum Wachsen, Anerkennung, ja sogar Heimat geboten haben. Wir haben den gegen-wärtigen Zustand verursacht. An uns ist es, den Schaden nun endgültig zu behe-ben.
Wir sind nicht allein, um jene Macht zu stellen, der unser Attentat gelten soll. An-dere haben sich auf den Weg gemacht – auch hier in dieser Kirche. Mit der Kraft des Wortes und der Schönheit der Musik.
Sondieren wir zunächst das Terrain, auf dem wir uns mit unserem Vorhaben be-wegen. Dazu diesen Worte aus dem 3. Kapitel der Genesis, des ersten Buches der Bibel. Dort lesen wir in den Versen 22 – 24:
22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
23 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.
24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.
Machen wir uns an also an die erste Aufgabe. Wir müssen sicher sein, wem wir mir unserem Attentatsvorhaben tatsächlich nachstellen. Dazu hilft uns der Ab-schluss dieses 3. Kapitels im Buch der Genesis. An seinem Ende sind wir in der Wirklichkeit angekommen. Im Paradies vor dem Paradies. Mitten im Leben. Ich will den Text beim Wort nehmen. Mit modern anmutender Präzision beschreibt er unsere Wirklichkeit. Vor allem die des Menschen. Einer positiven Bestimmung ste-hen zwei negative gegenüber.
Zunächst – und unglaublich zu hören aus dem Munde Gottes: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Im doppelten Sinn ist dieser Satz überraschend. In dem, was er über den Menschen sagt, und in dem, was er über Gott sagt. Letzteres zuerst: Die Fähigkeit zur Unterscheidung von gut und böse ist Zeichen des Göttlichen. Die Frage der Ethik, die Frage: Wie handle ich recht – sie ist Unveränderliches Kennzeichen des Göttlichen. Der Ethik gebührt der erste Platz – nicht der Dogmatik. Der angemessenen Handlungsoption und nicht der rechten Lehre. Wenn es sich so verhält - lebt es sich dann nicht gut vor den verschlossenen Toren des Paradieses?
Überraschend auch, was dieser Satz Gottes über den Menschen sagt: Der Mensch ist geworden wie unsereiner. Und damit also doch göttlichen Geschlechts? Ja, doch zweimal aber. Nicht alles steht uns Menschen offen. Manches ist uns ver-wehrt. Eindrücklich in Worte gefasst im Bild der Cheruben mit dem Flammen-schwert. Ob der Zutritt uns tatsächlich - und wenn es so ist für immer - verwehrt ist – diese Frage muss zunächst einmal offen bleiben.
Verwehrt bleibt uns für’s erste offensichtlich noch, von den Früchten des Baums des Lebens zu kosten. Verwehrt bleibt uns die Unsterblichkeit. Aber nicht der Wunsch danach. Die Kerne vom Baum dieser Frucht liegen doch längst in frucht-barer Erde. Längst fängt der Mensch fängt an, sich an den Geschmack dieser be-sonderen Frucht zu gewöhnen. Ob sie ihm wirklich bekommt, wird sich zeigen.
Zwei haben von den Früchten der Baumes der Erkenntnis von gut und böse längst schon gekostet. Eva – die Mutter des Lebendigen. Und Adam, der aus dem Mut-terboden gemachte. Zwei haben die Konsequenzen für sich getragen. Nur zwei? Die theologische Tradition sagt anderes. Macht Adams Fall – wie es heißt – zu un-ser aller Fall. Mit Paulus – so scheint es - als Urheber der Anklage und mit Augus-tinus, einem nordafrikanischen Bischof am Übergang vom vierten zum fünften Jahrhundert - als ihrem Kronzeuge. Adams Entscheidung wird zu unserer alle Ver-fehlung. In ihm und an seiner Stelle sind wir alle dran.
Statt in Sachen Adam und Eva wird in Sachen des Menschen ermittelt. Und das Urteil ist vernichtend. Originalton Augustinus: Die Menschheit ist eine „massa damnata“, eine verdammenswerte Masse. So von der Kirche im Jahre 529 auf der Synode von Orange auch dogmatisiert. Von sich aus seien wir zu keiner guten Tat mehr fähig. Ja, noch vielmehr – hatte Adam noch die Wahlfreiheit, sich für das Gute oder das Böse zu entscheiden, ist diese Option für uns gar keine mehr. Im Gefolge Adams stehen wir alle unter dem Zwang der Verfehlung. Bleibt das Para-dies uns allen verschlossen. Stehen die Cheruben nicht nur für ihn. Sie verwehren uns allen den Zutritt.
Erbsünde nennt dies die Sprache der theologischen Tradition. Peccatum originale. Vererbt von Generation zu Generation - ohne die Möglichkeit auszubrechen. Erb-sünde! Aus der Traum von einem Leben mit Festcharakter. Kein Raum mehr für Sinnlichkeit und Lust. Kein Recht mehr, sich seines eigenen Erfolges von Herzen zu freuen. Erbsünde – dieser Begriff ist die theologische Umschreibung der Ver-dorbenheit des Menschen, ja der ganzen Schöpfung. Nachweisbar – so erneut Au-gustin - in den beiden para-genetischen Kennzeichen der Begierde und des Hoch-muts.
Die Rede von der Erbsünde aller als Folge des Sündenfalls der beiden ersten: sie ist das Opfer! – und die Erkenntnis, dass wir nicht mehr weiter Theologie treiben können wie bisher das erkenntnisleitende Motiv der geplanten Tat.
Jetzt geht’s also um das Zweite, jetzt geht es um die Wahl der rechten Mittel für unser geplantes Attentat. Wie diesem grausamen Gedanken frühmittelalterlicher Theologie den Garaus machen? Natürlich nur mit den Mitteln der argumentativen Bestreitung. Mit den Mitteln theologischer Refelexion. Wie sonst!
Es gibt tatsächlich nur einen Weg, nämlich den, die Interpretation des Paulus zu überprüfen, um uns dann auf den Streit mit Augustinus einzulassen. Gängig Pau-lusdeutung ist: durch Adam stehen wir alle in einer lückenlosen Kette der biologi-schen Abstammung von Adam. Aus der Traum vom Leben ohne Entfremdung – von uns selbst und von Gott.
Der Ausweg paulinischer Theologie ist sein Christusverständnis: Durch das Zeichen der Taufe sind wir alle in die geistliche Nachkommenschaft Christi aufgenommen. Die Taufe wird so zum Schlüssel der Möglichkeit, dem Verhaftetsein in der Welt des Bösen zu ertkommen. Mit diesem Zeichen, diesem Tattoo des neuen Lebens versehen, geben die Cheruben den Menschen den Weg wieder frei. Nur am Rande angemerkt: Augustinus verschlankt auch diesen paulinischen Ausweg zu einem Flaschenhals: Es werden, so glaubt er, ohnedies nicht mehr als 144.000 gerettet werden. Diejenigen eben, die Gott aus freier Entscheidung erwählt. Mit guten Gründen hat die Kirche solch grundlos spekulativer Theologie schon früh keinen Raum geboten. Sie darf es auch dem Wort und dem Denkkonstrukt von der Erb-sünde nicht mehr bieten. Darum muss dieses Attentat gelingen.
Bleibt das Dritte, die möglichen und tatsächlichen Konsequenzen. Tatsächlich blei-ben Fragen offen. Insbesondere die: Wenn wir doch längst wissen, dass wir in Adam und Eva Typen und nicht historische Menschen sehen, muss doch das Motiv der Vererbbarkeit und damit das der vorpersonalen Schuld entfallen. Dann ist doch die Frage der Verstrickung eine uns jeweils persönliche gestellte. Und eben nicht allgemein menschliche.
Unsere Erfahrung gibt dieser Frage zusätzlich Gewicht. Es lebt sich wirklich nicht so schlecht vor den Toren des Paradieses! Und auch jenseits von Eden blüht der Baum der Erkenntnis. Die Fähigkeit, Gutes und Böses zu unterscheiden, hat uns wahrhaftig doch nicht nur zum Schaden gereicht. Die großen Errungenschaften der Menschheit – die Leistungen im Bereich der Kultur, der Wissenschaft, die gro-ßen Werke der Geistesgeschichte, der Kunst und der Literatur, die Ergebnisse poli-tischen Handelns – wir verdanken sie doch allemal dem Bemühen, unser Leben zu gestalten unter den Bedingungen der Begrenztheit unserer Möglichkeiten.
Doch unbestritten ist auch dies: Schuld und Scheitern sind bleibende Möglichkei-ten unseres Lebens. Keinem und keiner bleiben sie erspart. Und längst nicht im-mer lässt sich ihr Ursprung auf eigenes Fehlverhalten zurückführen und reduzie-ren. Es gibt auch eine Vorfindlichkeit des Zerstörerischen, in die wir ohne eigenes Zutun hineingeraten. Es gibt das Verhängnis ohne eigene Schuld. Es gibt auch zerstörerische, ja ich nenne es jetzt so – sündhafte Strukturen. Nicht nur im globa-len ökonomischen Sinn, sondern auch in den vielen kleinen Mikrokosmen unseres Lebens.
Wie können wir sie theologisch reflektieren? Wie können wir mit dieser Erfahrung menschlicher Exklusivität fertig werden – um eine Formulierung des Predigers des vergangenen Sonntags aufzunehmen? Einer hat es schon zu Lebzeiten Augustins versucht – der einzige wirklich große Gegenspieler, der sich freilich gegen die At-tentate Augustins am Ende auch nicht durchsetzen konnte. Ich spreche von Pela-gius. Pelagius hat die Schwächen der Erbsündenlehre schonungslos offengelegt. Adam hat uns durch seins schlechtes Beispiel ins Verderben geführt, so Pelagius. Doch genauso kann uns das gute Beispiel des Christus und derer, die sich auf ihn berufen, vor der bösen Tat bewahren. Jede und jeder hat die Möglichkeit, das Gu-te zu wählen. Es ist nicht die Gnade Gottes, die uns bewahrt. Es ist unsere Ver-nunft. Es ist unsere Begabung. Es ist eine klare Vorstellung davon, was gut und böse ist. Es ist letztlich der Glaube an das Gute im Menschen.
Es ist nämlich doch nur der Mensch, der für sein Gelingen und für sein Misslingen verantwortlich ist. Es sind ausschließlich wir Menschen, die für unser Ergehen, für unser Tun und lassen, haftbar gemacht werden können. Die Menschen haben das ganz gerne gehört. Und noch erfolgreicher als die reine Lehre des Pelagius war deren Fortentwicklung. Semipelagianismus nannte man diese Spielart. Halbpelagi-anismus. Gott und Mensch im joint venture, wenn es um den rechten Weg durch’s Leben geht. Gott mit beschränkter Haftung. Und der Menschen eben dann auch.
Ist also Pelagius unsere Rettung? Liegt’s also doch an uns, zum Teil oder ganz, wenn das Experiment unseres Lebens glücken soll? Der Triumph des Pelagius wä-re das Ende des göttlichen Spieltraums in unserem Leben. So wie der Triumph des Augustinus das Ende der menschlichen Freiheit angekündigt hat.
Wie so oft ist die falsche Alternative der Ursprung aller Missverständnisse. Die E-bene der theologischen Reflexion - man könnte auch sagen, die Ebene der Er-kenntnis der Begrenztheit des Einzelnen im Ganzen der Schöpfung - kollidiert zwangsläufig mit den Ergebnissen der Humanwissenschaft und der Ethik. Was mit wir unserer schöpfungsbedingten Begabung erreichen, was Vernunft und Verstand, was Empathie und Solidarität uns ermöglichen, dürfen wir trotzdem dankbar als Gabe Gottes an uns feiern. Selbst Wasser kann auf diese Weise wun-dersam zu Wein werden und uns das Leben nicht nur fristen, sondern feiern las-sen.
Leben in der Erfahrung des Gehaltenseins als Gottes Gabe sehen lernen. Erfolg mit dem Eingeständnis der unverhofft Zufallenden in Verbindung bringen. Misslingen unter der Vorzeichen des nicht für immer Stigmatisierenden, des nicht auf Dauer der Verurteilung Preisgebenden relativieren können - das wäre der Ertrag eines geglückten Attentats. Es hieße, den Zufall - besser das uns zu unserem Glück Zu-Fallendende - und die Kontingenz unseres Lebens im Licht Gottes als Geschenk und gewährtes Glück verstehen zu lernen. Die Theologen sagen dazu in ihrer Sprache schlicht Gnade. Lateinisch gratia. Leben in Fülle. Gratis. Umsonst. Ein al-tes Wort mit befreiender Wirkung!
Und noch mehr als Augustinus ist Paulus tatsächlich erst noch zu rehabilitieren. Jesus, der gute Mensch aus Nazareth, kann wirklich der Schlüssel zu diesem Ver-ständnis werden. Kann auch dieses theologische Bitter-Wasser zum Festwein un-seres Lebens verwandeln. Jesus ist der Präzedenzfall gelingenden Lebens zwi-schen den Polen höchster eigener Aktivität und tiefster Anerkenntnis des Verwur-zeltseins in jener lebenschaffenden Kraft, die wir Gott nennen. Nie war das Para-dies wirklich verschlossen. Ob vor dem Paradies oder mitten drin, ob Himmel, ob Hölle – es ist allemal eine Frage der Perspektive. Nicht eine der theologischen Geographie.
Die Sucht der Begierde lässt sich enttarnen als Sehnsucht nach Leben. Und die Anmaßung des Hochmuts als Bewusstsein der eigenen menschlichen Würde. So lässt sich auch aus den theologischen Blüten des Augustinus nährender Honig saugen.
Feiern wir’s doch einfach, wenn uns das Attentat gelang. Das Paradies liegt vor uns. Und der Weg hinein ist frei. Falsche theologische Rede ist tot. Es lebe das Leben. Amen.
Fürbitten
Lasst uns beten zu Gott, dem wir unser Leben und unsere Begabungen, unsere Gefühle und unseren Verstand verdanken.
LektorIn 1
Wirklich, Gott, sorgst du dich darum, es könnte uns gelüsten vom Baum des Lebens zu essen, um unsterblich zu werden?
Für alle bitten wir, die vom Leben schon lange nichts mehr erwarten. Ein Tag gleicht dem anderen. Maloche, Karriere, Konkurrenz – und der Preis ist fast nicht mehr zu bezahlen. Nicht zu reden von den instabilen Kräften und der zerbrechlichen Gesundheit. Lass alle, die suchen, ein Gespür für den Sinn des Lebens finden, Gott, in dir! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 2
Wirklich, Gott, wissen wir tatsächlich das Gute vom Bösen zu unterscheiden? Was im Ein-zelfall dem Leben dient, ist auf’s ganze gesehen nicht selten ein nicht zu kalkulierendes Risiko.
Für alle bitten wir dich, die in Wissenschaft und Forschung tätig sind. Gut und Böse liegen hier oft untrennbar nahe zusammen. Lass alle, die vor oft schwierigen Entscheidungen stehen, Orientierung finden, Gott, in dir! ! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 3
Wirklich, Gott, aus Erde hast du uns gemacht, wo wir uns doch immer neu und gerne unserer Einzigartigkeit rühmen: Wo wir uns immer wieder die Herrschaft anmaßen über deine Schöpfung, als deren Krone wir uns fühlen.
Wir bitten dich für alle, denen keine Achtung entgegengebracht wird. Für alle, die sich selber ihres Wertes unsicher sind und davon sogar krank werden. Lass sie das rechte Ge-spür für ihren unendlichen Wert finden, Gott, in dir! ! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 4
Wirklich, Gott, deine Erde hast du uns überlassen? Bebauen sollen wir sie und bewahren.
Für alle bitten wir, die in besonderer Weise Verantwortung tragen – in Betrieben und In-stitutionen. In den Medien und in der Politik. Für Kinder und Eltern. Für Lebenspartnerin-nen und Lebenspartner. Für Freundin und Freund. Lass die nötige Gelassenheit und das rechte Augenmaß finden, Gott, in dir! ! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 5
Wirklich, Gott, du schützst dein Paradies vor den Menschen, die sich sehnen nach deiner Nähe, um ein Gefühl dafür zu bekommen, Teil deiner Schöpfung zu sein? Ich bin sicher, es ist nicht wahr.
Für alle bitten wir, die keine Kraft mehr haben, von einer besseren Welt zu träumen. Für alle, die sich nicht mehr von Visionen leiten lassen, weil ihnen das Machbare und Pragma-tische schon genug sind. Lass sie Fantasie und Kreativität finden, Gott, in dir!
Ich habe heute Abend vor, ein Attentat zu begehen. Ein längst überfälliges zumal. Und es wird nicht gehen, ohne dass wir uns ale gemeinsam eine große Anstren-gung zumuten. Uns gemeinsam wagen. Dabei ist für mich ein Attentat nichts an-deres als ein Mord – normalerweise - in politischer, heute Abend eher in theologi-scher Absicht. Ein Attentat an einem Opfer, das viele gar nicht mehr so recht am Leben wähnen. Ein Opfer, das aber nach wie vor noch sein zersetzendes Unwesen treibt. Unzählige Menschen hat es auf seinem Gewissen. Und dies über mehr als eineinhalb Jahrtausende. Mit den Mitteln des Tyrannen hat es alle, die anders dachten, verunglimpft und sich selber absolut gesetzt. Es hat sich feiern lassen im Gewand des Lebensretters und trug doch selber den Dolch im Gewande.
Viele haben sich an ihm gerieben. Schon manche haben sich ihm mutig entgegen-gestellt. Höchste Zeit, dem Opfer meines Attentats den Kampf anzusagen. Aller-höchste Zeit, uns freizumachen von seiner lähmenden, menschen- und schöp-fungsverachtenden Macht. Vielleicht ist heute der Tag gekommen. Vielleicht kön-nen wir heute Abend diesen Schritt endlich erfolgreich wagen.
Gott brauchen wir die Schuld für den gegenwärtigen Zustand gar nicht erst in die Schuhe zu schieben. Es waren Menschen, die dem Opfer unseres Plans Raum zum Wachsen, Anerkennung, ja sogar Heimat geboten haben. Wir haben den gegen-wärtigen Zustand verursacht. An uns ist es, den Schaden nun endgültig zu behe-ben.
Wir sind nicht allein, um jene Macht zu stellen, der unser Attentat gelten soll. An-dere haben sich auf den Weg gemacht – auch hier in dieser Kirche. Mit der Kraft des Wortes und der Schönheit der Musik.
Sondieren wir zunächst das Terrain, auf dem wir uns mit unserem Vorhaben be-wegen. Dazu diesen Worte aus dem 3. Kapitel der Genesis, des ersten Buches der Bibel. Dort lesen wir in den Versen 22 – 24:
22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
23 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.
24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.
Machen wir uns an also an die erste Aufgabe. Wir müssen sicher sein, wem wir mir unserem Attentatsvorhaben tatsächlich nachstellen. Dazu hilft uns der Ab-schluss dieses 3. Kapitels im Buch der Genesis. An seinem Ende sind wir in der Wirklichkeit angekommen. Im Paradies vor dem Paradies. Mitten im Leben. Ich will den Text beim Wort nehmen. Mit modern anmutender Präzision beschreibt er unsere Wirklichkeit. Vor allem die des Menschen. Einer positiven Bestimmung ste-hen zwei negative gegenüber.
Zunächst – und unglaublich zu hören aus dem Munde Gottes: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Im doppelten Sinn ist dieser Satz überraschend. In dem, was er über den Menschen sagt, und in dem, was er über Gott sagt. Letzteres zuerst: Die Fähigkeit zur Unterscheidung von gut und böse ist Zeichen des Göttlichen. Die Frage der Ethik, die Frage: Wie handle ich recht – sie ist Unveränderliches Kennzeichen des Göttlichen. Der Ethik gebührt der erste Platz – nicht der Dogmatik. Der angemessenen Handlungsoption und nicht der rechten Lehre. Wenn es sich so verhält - lebt es sich dann nicht gut vor den verschlossenen Toren des Paradieses?
Überraschend auch, was dieser Satz Gottes über den Menschen sagt: Der Mensch ist geworden wie unsereiner. Und damit also doch göttlichen Geschlechts? Ja, doch zweimal aber. Nicht alles steht uns Menschen offen. Manches ist uns ver-wehrt. Eindrücklich in Worte gefasst im Bild der Cheruben mit dem Flammen-schwert. Ob der Zutritt uns tatsächlich - und wenn es so ist für immer - verwehrt ist – diese Frage muss zunächst einmal offen bleiben.
Verwehrt bleibt uns für’s erste offensichtlich noch, von den Früchten des Baums des Lebens zu kosten. Verwehrt bleibt uns die Unsterblichkeit. Aber nicht der Wunsch danach. Die Kerne vom Baum dieser Frucht liegen doch längst in frucht-barer Erde. Längst fängt der Mensch fängt an, sich an den Geschmack dieser be-sonderen Frucht zu gewöhnen. Ob sie ihm wirklich bekommt, wird sich zeigen.
Zwei haben von den Früchten der Baumes der Erkenntnis von gut und böse längst schon gekostet. Eva – die Mutter des Lebendigen. Und Adam, der aus dem Mut-terboden gemachte. Zwei haben die Konsequenzen für sich getragen. Nur zwei? Die theologische Tradition sagt anderes. Macht Adams Fall – wie es heißt – zu un-ser aller Fall. Mit Paulus – so scheint es - als Urheber der Anklage und mit Augus-tinus, einem nordafrikanischen Bischof am Übergang vom vierten zum fünften Jahrhundert - als ihrem Kronzeuge. Adams Entscheidung wird zu unserer alle Ver-fehlung. In ihm und an seiner Stelle sind wir alle dran.
Statt in Sachen Adam und Eva wird in Sachen des Menschen ermittelt. Und das Urteil ist vernichtend. Originalton Augustinus: Die Menschheit ist eine „massa damnata“, eine verdammenswerte Masse. So von der Kirche im Jahre 529 auf der Synode von Orange auch dogmatisiert. Von sich aus seien wir zu keiner guten Tat mehr fähig. Ja, noch vielmehr – hatte Adam noch die Wahlfreiheit, sich für das Gute oder das Böse zu entscheiden, ist diese Option für uns gar keine mehr. Im Gefolge Adams stehen wir alle unter dem Zwang der Verfehlung. Bleibt das Para-dies uns allen verschlossen. Stehen die Cheruben nicht nur für ihn. Sie verwehren uns allen den Zutritt.
Erbsünde nennt dies die Sprache der theologischen Tradition. Peccatum originale. Vererbt von Generation zu Generation - ohne die Möglichkeit auszubrechen. Erb-sünde! Aus der Traum von einem Leben mit Festcharakter. Kein Raum mehr für Sinnlichkeit und Lust. Kein Recht mehr, sich seines eigenen Erfolges von Herzen zu freuen. Erbsünde – dieser Begriff ist die theologische Umschreibung der Ver-dorbenheit des Menschen, ja der ganzen Schöpfung. Nachweisbar – so erneut Au-gustin - in den beiden para-genetischen Kennzeichen der Begierde und des Hoch-muts.
Die Rede von der Erbsünde aller als Folge des Sündenfalls der beiden ersten: sie ist das Opfer! – und die Erkenntnis, dass wir nicht mehr weiter Theologie treiben können wie bisher das erkenntnisleitende Motiv der geplanten Tat.
Jetzt geht’s also um das Zweite, jetzt geht es um die Wahl der rechten Mittel für unser geplantes Attentat. Wie diesem grausamen Gedanken frühmittelalterlicher Theologie den Garaus machen? Natürlich nur mit den Mitteln der argumentativen Bestreitung. Mit den Mitteln theologischer Refelexion. Wie sonst!
Es gibt tatsächlich nur einen Weg, nämlich den, die Interpretation des Paulus zu überprüfen, um uns dann auf den Streit mit Augustinus einzulassen. Gängig Pau-lusdeutung ist: durch Adam stehen wir alle in einer lückenlosen Kette der biologi-schen Abstammung von Adam. Aus der Traum vom Leben ohne Entfremdung – von uns selbst und von Gott.
Der Ausweg paulinischer Theologie ist sein Christusverständnis: Durch das Zeichen der Taufe sind wir alle in die geistliche Nachkommenschaft Christi aufgenommen. Die Taufe wird so zum Schlüssel der Möglichkeit, dem Verhaftetsein in der Welt des Bösen zu ertkommen. Mit diesem Zeichen, diesem Tattoo des neuen Lebens versehen, geben die Cheruben den Menschen den Weg wieder frei. Nur am Rande angemerkt: Augustinus verschlankt auch diesen paulinischen Ausweg zu einem Flaschenhals: Es werden, so glaubt er, ohnedies nicht mehr als 144.000 gerettet werden. Diejenigen eben, die Gott aus freier Entscheidung erwählt. Mit guten Gründen hat die Kirche solch grundlos spekulativer Theologie schon früh keinen Raum geboten. Sie darf es auch dem Wort und dem Denkkonstrukt von der Erb-sünde nicht mehr bieten. Darum muss dieses Attentat gelingen.
Bleibt das Dritte, die möglichen und tatsächlichen Konsequenzen. Tatsächlich blei-ben Fragen offen. Insbesondere die: Wenn wir doch längst wissen, dass wir in Adam und Eva Typen und nicht historische Menschen sehen, muss doch das Motiv der Vererbbarkeit und damit das der vorpersonalen Schuld entfallen. Dann ist doch die Frage der Verstrickung eine uns jeweils persönliche gestellte. Und eben nicht allgemein menschliche.
Unsere Erfahrung gibt dieser Frage zusätzlich Gewicht. Es lebt sich wirklich nicht so schlecht vor den Toren des Paradieses! Und auch jenseits von Eden blüht der Baum der Erkenntnis. Die Fähigkeit, Gutes und Böses zu unterscheiden, hat uns wahrhaftig doch nicht nur zum Schaden gereicht. Die großen Errungenschaften der Menschheit – die Leistungen im Bereich der Kultur, der Wissenschaft, die gro-ßen Werke der Geistesgeschichte, der Kunst und der Literatur, die Ergebnisse poli-tischen Handelns – wir verdanken sie doch allemal dem Bemühen, unser Leben zu gestalten unter den Bedingungen der Begrenztheit unserer Möglichkeiten.
Doch unbestritten ist auch dies: Schuld und Scheitern sind bleibende Möglichkei-ten unseres Lebens. Keinem und keiner bleiben sie erspart. Und längst nicht im-mer lässt sich ihr Ursprung auf eigenes Fehlverhalten zurückführen und reduzie-ren. Es gibt auch eine Vorfindlichkeit des Zerstörerischen, in die wir ohne eigenes Zutun hineingeraten. Es gibt das Verhängnis ohne eigene Schuld. Es gibt auch zerstörerische, ja ich nenne es jetzt so – sündhafte Strukturen. Nicht nur im globa-len ökonomischen Sinn, sondern auch in den vielen kleinen Mikrokosmen unseres Lebens.
Wie können wir sie theologisch reflektieren? Wie können wir mit dieser Erfahrung menschlicher Exklusivität fertig werden – um eine Formulierung des Predigers des vergangenen Sonntags aufzunehmen? Einer hat es schon zu Lebzeiten Augustins versucht – der einzige wirklich große Gegenspieler, der sich freilich gegen die At-tentate Augustins am Ende auch nicht durchsetzen konnte. Ich spreche von Pela-gius. Pelagius hat die Schwächen der Erbsündenlehre schonungslos offengelegt. Adam hat uns durch seins schlechtes Beispiel ins Verderben geführt, so Pelagius. Doch genauso kann uns das gute Beispiel des Christus und derer, die sich auf ihn berufen, vor der bösen Tat bewahren. Jede und jeder hat die Möglichkeit, das Gu-te zu wählen. Es ist nicht die Gnade Gottes, die uns bewahrt. Es ist unsere Ver-nunft. Es ist unsere Begabung. Es ist eine klare Vorstellung davon, was gut und böse ist. Es ist letztlich der Glaube an das Gute im Menschen.
Es ist nämlich doch nur der Mensch, der für sein Gelingen und für sein Misslingen verantwortlich ist. Es sind ausschließlich wir Menschen, die für unser Ergehen, für unser Tun und lassen, haftbar gemacht werden können. Die Menschen haben das ganz gerne gehört. Und noch erfolgreicher als die reine Lehre des Pelagius war deren Fortentwicklung. Semipelagianismus nannte man diese Spielart. Halbpelagi-anismus. Gott und Mensch im joint venture, wenn es um den rechten Weg durch’s Leben geht. Gott mit beschränkter Haftung. Und der Menschen eben dann auch.
Ist also Pelagius unsere Rettung? Liegt’s also doch an uns, zum Teil oder ganz, wenn das Experiment unseres Lebens glücken soll? Der Triumph des Pelagius wä-re das Ende des göttlichen Spieltraums in unserem Leben. So wie der Triumph des Augustinus das Ende der menschlichen Freiheit angekündigt hat.
Wie so oft ist die falsche Alternative der Ursprung aller Missverständnisse. Die E-bene der theologischen Reflexion - man könnte auch sagen, die Ebene der Er-kenntnis der Begrenztheit des Einzelnen im Ganzen der Schöpfung - kollidiert zwangsläufig mit den Ergebnissen der Humanwissenschaft und der Ethik. Was mit wir unserer schöpfungsbedingten Begabung erreichen, was Vernunft und Verstand, was Empathie und Solidarität uns ermöglichen, dürfen wir trotzdem dankbar als Gabe Gottes an uns feiern. Selbst Wasser kann auf diese Weise wun-dersam zu Wein werden und uns das Leben nicht nur fristen, sondern feiern las-sen.
Leben in der Erfahrung des Gehaltenseins als Gottes Gabe sehen lernen. Erfolg mit dem Eingeständnis der unverhofft Zufallenden in Verbindung bringen. Misslingen unter der Vorzeichen des nicht für immer Stigmatisierenden, des nicht auf Dauer der Verurteilung Preisgebenden relativieren können - das wäre der Ertrag eines geglückten Attentats. Es hieße, den Zufall - besser das uns zu unserem Glück Zu-Fallendende - und die Kontingenz unseres Lebens im Licht Gottes als Geschenk und gewährtes Glück verstehen zu lernen. Die Theologen sagen dazu in ihrer Sprache schlicht Gnade. Lateinisch gratia. Leben in Fülle. Gratis. Umsonst. Ein al-tes Wort mit befreiender Wirkung!
Und noch mehr als Augustinus ist Paulus tatsächlich erst noch zu rehabilitieren. Jesus, der gute Mensch aus Nazareth, kann wirklich der Schlüssel zu diesem Ver-ständnis werden. Kann auch dieses theologische Bitter-Wasser zum Festwein un-seres Lebens verwandeln. Jesus ist der Präzedenzfall gelingenden Lebens zwi-schen den Polen höchster eigener Aktivität und tiefster Anerkenntnis des Verwur-zeltseins in jener lebenschaffenden Kraft, die wir Gott nennen. Nie war das Para-dies wirklich verschlossen. Ob vor dem Paradies oder mitten drin, ob Himmel, ob Hölle – es ist allemal eine Frage der Perspektive. Nicht eine der theologischen Geographie.
Die Sucht der Begierde lässt sich enttarnen als Sehnsucht nach Leben. Und die Anmaßung des Hochmuts als Bewusstsein der eigenen menschlichen Würde. So lässt sich auch aus den theologischen Blüten des Augustinus nährender Honig saugen.
Feiern wir’s doch einfach, wenn uns das Attentat gelang. Das Paradies liegt vor uns. Und der Weg hinein ist frei. Falsche theologische Rede ist tot. Es lebe das Leben. Amen.
Fürbitten
Lasst uns beten zu Gott, dem wir unser Leben und unsere Begabungen, unsere Gefühle und unseren Verstand verdanken.
LektorIn 1
Wirklich, Gott, sorgst du dich darum, es könnte uns gelüsten vom Baum des Lebens zu essen, um unsterblich zu werden?
Für alle bitten wir, die vom Leben schon lange nichts mehr erwarten. Ein Tag gleicht dem anderen. Maloche, Karriere, Konkurrenz – und der Preis ist fast nicht mehr zu bezahlen. Nicht zu reden von den instabilen Kräften und der zerbrechlichen Gesundheit. Lass alle, die suchen, ein Gespür für den Sinn des Lebens finden, Gott, in dir! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 2
Wirklich, Gott, wissen wir tatsächlich das Gute vom Bösen zu unterscheiden? Was im Ein-zelfall dem Leben dient, ist auf’s ganze gesehen nicht selten ein nicht zu kalkulierendes Risiko.
Für alle bitten wir dich, die in Wissenschaft und Forschung tätig sind. Gut und Böse liegen hier oft untrennbar nahe zusammen. Lass alle, die vor oft schwierigen Entscheidungen stehen, Orientierung finden, Gott, in dir! ! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 3
Wirklich, Gott, aus Erde hast du uns gemacht, wo wir uns doch immer neu und gerne unserer Einzigartigkeit rühmen: Wo wir uns immer wieder die Herrschaft anmaßen über deine Schöpfung, als deren Krone wir uns fühlen.
Wir bitten dich für alle, denen keine Achtung entgegengebracht wird. Für alle, die sich selber ihres Wertes unsicher sind und davon sogar krank werden. Lass sie das rechte Ge-spür für ihren unendlichen Wert finden, Gott, in dir! ! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 4
Wirklich, Gott, deine Erde hast du uns überlassen? Bebauen sollen wir sie und bewahren.
Für alle bitten wir, die in besonderer Weise Verantwortung tragen – in Betrieben und In-stitutionen. In den Medien und in der Politik. Für Kinder und Eltern. Für Lebenspartnerin-nen und Lebenspartner. Für Freundin und Freund. Lass die nötige Gelassenheit und das rechte Augenmaß finden, Gott, in dir! ! – Zu dir rufen wir:
LektorIn 5
Wirklich, Gott, du schützst dein Paradies vor den Menschen, die sich sehnen nach deiner Nähe, um ein Gefühl dafür zu bekommen, Teil deiner Schöpfung zu sein? Ich bin sicher, es ist nicht wahr.
Für alle bitten wir, die keine Kraft mehr haben, von einer besseren Welt zu träumen. Für alle, die sich nicht mehr von Visionen leiten lassen, weil ihnen das Machbare und Pragma-tische schon genug sind. Lass sie Fantasie und Kreativität finden, Gott, in dir!